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Über

Karl Foerster

Karl Foerster gründete auf unserem heutigen Betriebsgelände vor über 110 Jahren eine Gärtnerei für winterharte Stauden. Außerordentliche Erfolge führten zu internationaler Würdigung seiner Tätigkeit als Züchter und Vordenker moderner, naturnaher Gartengestaltung. Entgegen der damals aufkommenden bürgerlichen Auffassung, Pflanzen als Farbmaterial zu betrachten und nach der Blüte durch neue zu ersetzen, war für Karl Foerster jede Pflanze ein Individuum. Geprägt durch seine aufgeklärte humanistische Geisteshaltung war sein züchterisches Werk darauf ausgerichtet, das Charakteristikum und die innewohnenden Eigenschaften der jeweiligen Pflanze hervorzuheben, ohne ihr Wesen zu verändern.

Das Zusammenspiel von Erscheinungsbild, Farbe und Duft in ihrer immer wiederkehrenden jahreszeitlichen Abfolge standen dabei im Mittelpunkt. In diesem Zusammenhang stehen auch seine Bemühungen um widerstandsfähige, ausdauernde und winterharte Stauden sowie um die Einführung von bei uns gut gedeihenden Wildstauden, Gräser und Farnen aus aller Welt.

Schwarzweiß-Foto von Karl Foerster

„Wenn ich noch einmal auf die Welt komme, werde ich wieder Gärtner, und das nächste Mal auch noch. Denn für ein einziges Leben ward dieser Beruf zu groß.“

Biografie

1874

Am 9. März 1874 wurde Karl August Foerster als drittes Kind der Malerin Ina Foerster, geb.Paschen (1848-1908) und des Astronomen, Physikers und Direktors der königlichen Sternwarte Berlin, Wilhelm Julius Foerster 1832-1921) in Berlin geboren

 Gärtnerlehre in der Schloßgärtnerei Schwerin

Besuch der Gärtnerlehranstalt Potsdam-Wildpark

Gehilfenzeit im Schloß Altenstein bei Bad Liebenstein (Meiningen), in Geisenheim, in Bordighera (Italien), in Ahrensburg bei Hamburg

Aufbau der ersten eigenen Gärtnerei in Berlin-Westend

Erster Katalog der Gärtnerei Foerster

Verlegung der Gärtnerei nach Potsdam-Bornim, Bau des eigenen Hauses und Neubeginn auf einem Kartoffelacker

Erster Bornimer Pflanzenkatalog

Erster Erfolg bei der Züchtung am Rittersporn mit Delphinium elatum „Berghimmel“

Heirat der Sopranistin Eva Hildebrandt (1902-1996) aus Stettin

Gründung der Abteilung Gartenausführung in Bornim mit Hermann Mattern

  • Geburt der Tochter Marianne, 1. Januar
  • Erste der umfangreichen Phlox paniculata Züchtungen „Wennschondennschon“

Gründung der „Arbeitsgemeinschaft Gartengestaltung“ mit den Gartenarchitekten Herrmann Mattern und Herta Hammerbacher, erste Helenium-Sorte Kupfersprudel

Anlage des öffentlichen Schaugartens auf der Freundschaftsinsel in Potsdam auf Anregung Foersters, erste Heliopsis-Sorte „Goldgrünherz“, Mitglied der Englischen Delphinium-Gesellschaft

Züchtung und Staudenversand der Gärtnerei kamen zum Erliegen; Gemüseanbau

Wiederbeginn der Züchtungsarbeit

Erster Nachkriegskatalog

Ehrendoktorwürde der Humboldt-Universität zu Berlin

Zum 85. Geburtstag erhielt Karl Foerster die Ehrenbürgerschaft der Stadt Potsdam

90. Geburtstag – Ernennung zum Professor

Gründung der Karl-Foerster-Stiftung für angewandte Vegetationskunde auf Initiative von Prof. H. Mattern, Berlin

 Erstes Ehrenmitglied der Internationalen Staudenunion

Am 27. November verstarb Karl Foerster im Alter von 96 Jahren in seinem Haus und wurde auf dem Alten Bornimer Friedhof – ganz in der Nähe der Gärtnerei – beerdigt.
Familiengrabanlage Foerster

Die Grabstätte der Familie Foerster liegt seitlich der Kapelle und wurde 1921
von Karl Foerster für die Beisetzung seines Vaters gekauft. Sie gehört zum denkmalgeschützten Ensemble des Foerster-Gartens.

Seit 1985 befindet sich der Nachlaß Foersters in der Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz.

Karl Foerster wird auf Youtube in der Filmserie „Wissenschaft für die Zukunft” neben den Potsdamer Wissenschaftlern Gundling, Humboldt, Helmholtz und Einstein vorgestellt. (Quelle: Landeshauptstadt Potsdam)

Publikationen

Karl Foerster – seine Veröffentlichungen und Bücher

Der „Gärtner des 20. Jahrhunderts“ schrieb neben unzähligen Zeitungsfeuilletons mehr als 30 Bücher für Gartenliebhaber. Seine Bücher wurden immer wieder aufgelegt und vermitteln noch heute die Begeisterung Karl Foersters an der Pflanzenvielfalt.

Zahlreiche Bücher über Karl Foerster sind in aktueller Auflage im Sortiment und über unseren Foerster-Shop bestellbar. Die anderen Bücher können mit etwas Glück antiquarisch erworben werden.

  • 1906 Erste Veröffentlichung in der Presse: Pan und Psyche. Artikelserie der Zeitung Hamburgischer Correspondent
  • 1906 – 1907 Erster Katalog der Gärtnerei Foerster
  • 1907 – 1908 Erste Veröffentlichung in der Fachpresse: Winterhart ausdauernde japanische Chrysanthemen für trockene Gärten.
  • 1908 – 1911 Winterharte Blütenstauden und Sträucher der Neuzeit, Leipzig, erster Bornimer Pflanzenkatalog,
  • 1909 – 1917 Vom Blütengarten der Zukunft. Berlin
  • 1920 – 1941 Herausgabe der Zeitschrift „Gartenschönheit“ mit Oskar Kühl und Camillo Schneider
  • 1922 Vom Blütengarten der Zukunft (Neufassung). Berlin-.Westend
  • 1925 Beitrag in den Monatsheften von Velhagen & Klasing: Blumengärten für intelligente Faule. Unendliche Heimat. Berlin-Westend
  • 1929 Der neue Rittersporn. Berlin Westend
  • 1930 Beginn der Vortragstätigkeit im Rundfunk
  • 1931 Gärten der Erde. Berlin-Westend
  • 1934 Garten als Zauberschlüssel. Berlin
  • 1935 Staudenbilderbuch. Berlin und Bern
  • 1936 Der Steingarten der sieben Jahreszeiten. Berlin und Bern
  • 1936 Glücklich durchbrochenes Schweigen. Berlin
  • 1937 Neue Blumen – Neue Gärten. Berlin und Bern
  • 1937 Gartenfreude wie noch nie. Ein kleines Gärtnerlexikon”
    (Titel heute „Freude und Ärger im Garten“)
  • 1939 Das Blumenziebel-Buch. Berlin und Bern
  • 1940 Kleinstauden-Bilderbuch. Berlin; Blauer Schatz der Gärten, Leipzig; Lebende Gartentabellen. Berlin
  • 1941 Kleines Bilderlexikon der Gartenpflanzen. Berlin
  • 1946 – 1948 Meine Lebensarbeit von 1907-1946 an der Veredlung und Ertüchtigung winterhart ausdauernder Stauden
  • 1949 erster kleiner Nachkriegskatalog
  • 1950 Vom großen Welt- und Gartenspiel. Darmstadt
  • 1952 Neuer Glanz des Gartenjahres. Radebeul und Berlin
  • 1953 Blauer Schatz der Gärten (Neufassung). Radebeul und Berlin
  • 1953 Tröste mich – ich bin so glücklich. Hamburg
  • 1954 Der Steingarten der sieben Jahreszeiten (Neufassung) Radebeul und Berlin
  • 1955 Einzug der Gräser und Farne in die Gärten. Radebeul
  • 1959 Warnung und Ermutigung. Berlin
  • 1962 Ferien vom Ach. Berlin
  • 1968 Es wird durchgeblüht. Berlin